Das Robert-Schumann-Haus, die Mariensäule, die Villa Reverchon und das Weißhaus lassen sich am besten von der Kaiser-Wilhelm-Brücke oder dem Zurlaubener Ufer aus als so bezeichnete „goldene Energie“ (1) über dem Westufer der Mosel entdecken.
Dabei ist das Robert-Schumann-Haus nicht dem Komponisten Robert Schumann (1810-1856) gewidmet, sondern dem im Dreiländereck beheimateten Juristen und Politiker Jean-Baptiste Nicolas Robert Schumann (1886-1963). Er war einer der Gründervater der Europäischen Union, sprach deutsch mit Luxemburger-moselfränkischem Akzent und setzte sich intensiv nach dem 2. Weltkrieg für die deutsch-französische Freundschaft ein. Robert Schumann erhielt 2021 von Papst Franziskus den Titel „ehrwürdiger Diener Gottes“ als Vorstufe zu einer möglichen Seligsprechung.
Damit schließt sich der Kreis zum Robert-Schumann-Haus in Trier das ursprünglich 1929 als Priesterseminar erbaut wurde. Und dem Bistum Trier zuzuschreiben ist. All diejenigen, die das Haus in den letzten Jahren bei Veranstaltungen, Feiern, Messen oder selbst als Unterkunft kennenlernen konnten, erlebten ein Haus, das in der Zeitspanne 1993 bis 1996 aufwendig saniert wurde.
Das Bistum Trier schließt am 15. August 2024 die Tagungsstätte Robert-Schumann-Haus Trier.
Als RE/MAX Immobilienmakler genießen wir nicht nur die Häuser, welche wir verkaufen dürfen. Sondern wir respektieren auch Häuser, die einem Stadtbild Ausdruck geben (Stichwort „goldene Energie“ (1)). Deshalb haben wir die Stabsstelle Kommunikation des Bischöflichen Generalvikariats Trier ausdrücklich gefragt, ob wir die Presseinformation hier auf unserer News-Seite abdrucken dürfen.
Wie das Weißhaus (nach einer längeren Pause) weitergeführt wurde, so sind wir sicher, dass das viel umfangreichere Robert-Schumann-Haus auf Grund seiner Lage, seinem einzigartigen Blick und seinen Möglichkeiten nun in den Fokus von Pächtern oder Käufern rücken wird.
Die heute von unserem Büro erhaltene Presseinformation wollen wir vollständig übernehmen:
Das Bistum Trier schließt am 15. August 2025 die Tagungsstätte „Robert-Schuman-Haus“ auf dem Markusberg in Trier. Das hat Generalvikar Ulrich von Plettenberg am 25. November bekannt gegeben. Gleichzeitig wird das derzeit dort angesiedelte diözesane Jugendhaus auf das Gelände des Trierer Priesterseminars umziehen und dort künftig als „Jugend- und Gästehaus im Bistum Trier“ für kirchliche wie außerkirchliche Jugendgruppen, Veranstaltungen und Übernachtungsgäste geöffnet sein. Das 2023 eröffnete Haus der pastoralen Berufe im bisherigen Priesterseminar wird Teil dieses neuen diözesanen Tagungshauses.
„Das Robert-Schuman-Haus nach fast 100 Jahren aufzugeben, ist ein bitterer Schritt“, sagte Generalvikar von Plettenberg. Im Zuge der aktuell notwendigen Haushaltssicherung sei es jedoch die einzige Option, die bereits bei der Vorstellung des Haushaltssicherungs-Konzepts im Herbst 2022 angekündigt worden war. Das Haus soll verkauft oder in Erbbaupacht veräußert werden. Grundstück und Haus gehören dem Bischöflichen Priesterseminar Trier; aufgrund der Investitionen des Bistums in den letzten Jahrzehnten gehört das Haus jedoch zum wirtschaftlichen Eigentum des Bistums. „Wir suchen bereits nach möglichen Käufern oder Pächtern und sind zuversichtlich, dass wir dieses Haus mit seiner wunderbaren Lage in gute Hände werden geben können“, sagte von Plettenberg. Alle Buchungen, die bis 15. August 2025 gemacht seien, hätten Bestand für den Aufenthalt im Robert-Schuman-Haus; Buchungen ab dem 15. August würden auf das neue Jugend- und Gästehaus übertragen.
Dass das Jugendhaus seine Pforten im Quartier des Priesterseminars eröffnet, ist für den Generalvikar eine gute Fügung. Denn einerseits bedeutet es, dass die Mitarbeitenden der TBT mbH, die das Robert-Schuman-Haus bewirtschaften, dort eingesetzt werden können. Auch mit den Mitarbeitenden im Priesterseminar, die bislang mit einem Gestellungsvertrag an die TBT abgeordnet waren, sollen mögliche Anschlussbeschäftigungen besprochen werden. Gleichzeitig werde das Quartier Priesterseminar weiter belebt: „Wir haben in einer der besten Lagen in Trier dann die Ausbildung der Priesteramtskandidaten, die Bibliothek, das Sprachen- und Orientierungsjahr Felixianum, das Team Jugendkirche sowie das Jugend- und Gästehaus im Clementinum. Auch die bisherigen Mieter Caritas und katholische KiTa gGmH haben weiter ihre Standorte dort.“
Damit das Team des Jugendhauses und alle Gäste künftig gute Bedingungen vorfinden, werden ab Mitte Mai weitere Umbauarbeiten im Clementinum genannten Teil und im Außengelände des Priesterseminars vorgenommen: „Bereits vor zwei Jahren haben wir dort einen attraktiven Gästebereich gebaut. Wir stocken die vorhandenen Übernachtungsplätze auf und werden zwei weitere Flure so umbauen, dass wir insgesamt rund 60 Betten in etwa 25 Zimmern haben.“ Rund 3 Millionen Euro, finanziert vom Priesterseminar, werde der Umbau kosten. Ab dem 15. August können dann die Gruppen, die bereits für Ende 2025 eine Buchung im Jugendhaus gemacht haben, ihre Veranstaltung im neuen Jugend- und Gästehaus durchführen. Künftig werden Veranstaltungen für bis zu 200 Personen im Jugend- und Gästehaus durchgeführt werden können. „Ich bin zuversichtlich, dass der neue Standort mitten in der Stadt, mit einem schönen Freigelände drumherum, noch attraktiver wird. Unser Schwerpunkt sollen Jugendgruppen und Schulklassen sein, aber das Haus soll auch offen sein für andere Tagungs- und Übernachtungsgäste“, sagte von Plettenberg.
Information:
Das Robert-Schuman-Haus wurde 1929/1930 als Priesterseminar erbaut und nach Bischof Franz-Rudolph Bornewasser (1922-1951) „Rudolfinum“ genannt. 1968 übernahm das Bistum Trier das Haus als „Katholische Akademie“ und Tagungshaus. 1993-1996 gab es größere Sanierungen; 1997 wurde die Aula mit ihrer Fensterfront über das Moseltal und die Stadt fertiggestellt. Während die Akademie 2012 endete, blieb das Robert-Schuman-Haus als Begegnungsstätte und Tagungshaus des Bistums Trier bestehen.
Das heutige Priesterseminar wurde 1773 als „Seminarium Clementinum“ von Kurfürst und Erzbischof Clemens Wenzeslaus (1739-1812) gegründet. 1775 bis 1779 entstand das Clementinum, auch heute noch Hauptgebäude des Seminars. In der Zeit der Französischen Revolution stellte das Priesterseminar den Betrieb ein, die Theologische Fakultät wurde aufgehoben. 1804 wurde das Priesterseminar an das Bistum zurückgegeben. Infolge des Kulturkampfes musste das Priesterseminar 1874 erneut schließen; 1886 wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Unter Bischof Felix Korum entstand Ende des 19. Jahrhunderts das zweite Seminargebäude, das sogenannte Felizianum. Im 1. Weltkrieg dienten die Seminargebäude als Kriegslazarett; während des 2. Weltkriegs, im Jahr 1944, erlitten die Gebäude schwere Beschädigungen durch Luftangriffe. 1945 wurden die Seminargebäude neu bezogen.
(1) als „goldene Energie“ bezeichnet man die mit einem Gebäude enthaltenen immateriellen Werte (ob Geschichten – Erinnerungen oder auch dem einem Gebäude zuzuschreibenden „Gestaltungsmoment“ für einen Raum).
Vortext: Christoph Maisenbacher
Quelle: Bischöfliches Generalvikariat Trier / Stabsstelle Kommunikation – Sandra Schumacher – 26. November 2024
Foto: © Johannes Weedermann / Paulinus Wochenzeitung (Danke an Sandra Schumacher)
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