Microcars im Pantheon Basel – oder warum wir Immobilien-Makler die Mobilität in Form von Oldtimern schätzen

Bleiben wir zunächst kurz in unserer Großregion: Das so genannte „Zylinderhaus“ für die Oldtimer-Sammlung von Bernd Bennighoven in der Adolf-Kolping-Straße 2 in Bernkastel-Kues wurde tatsächlich als architektonischer Neubau konstruiert (vgl. https://www.zylinderhaus.com/ ). Im Jahr 2017 eröffnet erscheint es als eine Reminiszenz an die Architektur der deutschen Industrialisierung, der Gründerzeit (von etwa 1870 bis 1914).

Doch als mobile RE/MAX Premium Trier-Wittlich-Bitburg Immobilienmakler sind wir inzwischen Fans vom Pantheon Basel in der Hofackerstrasse 71 im Schweizer Muttenz. Es handelt sich hierbei um einen stützenfreien Rundbau mit einem Durchmesser von 50 Metern aus dem Jahr 1965. Ein Gebäude das den Unternehmer und Oldtimersammler Stephan Musfeld nicht mehr losließ, Mit dem Architekten Jürg Toffol ließ er das Gebäude mit einer Rampe ausstatten, welche sich spiralförmig im Innenraum nach oben windet. Damit entstand zum Jahr 2008 ein Ausstellungs- und Arbeitsraum von 7.000 Quadratmetern. Denn das Pantheon ist nicht nur „Parkplatz“ für Sammlungsstücke, welche regelmäßig gefahren werden. Es ist eine Kombination aus Museum, Werkstatt, Sonderausstellungen, Meetingpoint und Verkaufsraum für Oldtimer. ( vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Pantheon_Basel und direkt https://pantheonbasel.ch/ )

Für Immobilienmakler sind Oldtimer die Brücke zur Architektur

Es stimmt, als Immobilienmakler sind wir mitten in der Zeitgeschichte des Wohnens. Deshalb fasziniert uns die Architektur der Immobilien aber auch die Geschichte der Mobilität. – Und Basel ist immer eine Reise wert. – Ganz besonders, wenn im Pantheon Basel regelmäßig Sonderausstellungen präsentiert werden, die tatsächlich mit Leidenschaft zusammengestellt werden und mit Freude genossen werden können.

Ganz aktuell steht das Thema „Minicars“ noch bis zum 15. Oktober 2023 im Raum.

Microcars – eigentlich definiert das Wort Fahrzeuge aus der Zeit von 1947 bis 1965, die kürzer als drei Meter sind und einen Hubraum unter 500 ccm hatten.

Allerdings: Ein Renault Zwizy E-Auto fehlt auch nicht in der Ausstellung Die Marke „Microcars“ kauft man über die Groupe Ligier aus Frankreich (vgl. https://www.ligier.fr/vehicules-neufs/vehicules-neufs-microcar/ ). Oder die Piaggio Group aus Italien mit ihrer Ape-Kleintransporter sind auch noch ganz gegenwärtig (vgl. https://www.piaggiogroup.com/en/brands/commercial-vehicles/ape ). Und die BMW Isetta aus den Jahren 1955 bis 1962 (die fehlt auf keinen Fall im Pantheon Basel) wird inzwischen in in Japan und England nachgebaut (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/BMW_Isetta ). …

Der letzte Link formuliert im zweiten Satz eine gute Orientierung für die aktuelle Sonderausstellung im Pantheon Basel: Microcars sind im Grunde ein zwischen Motorrad und Auto einzuordnendes Fahrzeug.

Wir übernehmen gerne die vom Pantheon Basel ausformulierte Presseerklärung und: genießen Sie unsere Fotosequenz!

„ALLES BEGINNT KLEIN. Microcars.

Die Geschichte dieser Art von Fahrzeugen ist eng mit der Nachkriegsgeschichte Deutschlands verbunden, also vom Ende des 2. Weltkrieges bis zur Wirtschaftswunderzeit.

Die Herstellung von Automobilen war in Deutschland nach dem Krieg strengstens verboten. Der Treibstoff stand nur den Besatzungsmächten zu. Einzig die 1,7 Millionen Kriegsinvaliden kamen in den Genuss von gewissen Erleichterungen. Einfache Krankenfahrstühle oder Rollbretter durften in den zerbombten Fabrikhallen oder intakten Schuppen mit den spärlich vorhandenen Materialien gebaut werden. Der vormalige Messerschmitt-Konstukteur Fritz Fend erkannte das Bedürfnis schnell. Als 1947 der Bau von 60cm3-Motorrädern wieder gestattet wurde, fanden die Motoren bald auch den Weg in die primitiven Versehrten-Vehikel. Nach der Währungsreform 1948 gab es plötzlich besseres Material zu kaufen. Richtige Autos konnte sich kaum jemand leisten. Die Montagebänder der Vorkriegszeit waren unbrauchbar oder abgebaut. Der Traum vom verkleideten Motorrad (Kroboth nannte sein Mobil gar „Allwetterroller“) wurde erschwinglich. Die leichten Dreirad-Fahrzeuge, welche zum Kippen neigten, wurden ab 1955 mit zwei eng beieinanderliegenden Hinterrädern (Heinkel oder BMW) sicherer gemacht. Mit steigendem Wohlstand stiegen die Ansprüche auf kleine, aber richtige Autos mit vier Sitzen und einem Gepäckraum. Das Goggomobil von Glas, der Zündapp Janus, die verlängerte Isetta von BMW oder der Lloyd waren angesagt. Die Zeit der Bastler und ihren Nischenprodukten war vorbei. Die grossen Werke von VW, BMW, Opel oder Ford begannen mit günstigen, aber halbwegs ausgewachsenen Fahrzeugen den Markt zu erobern und verdrängten so bereits anfangs der 60-Jahre die Rollermobile vollends.

In Frankreich und England gab es schon vor dem Krieg drei- und vierrädrige Kleinstwagen, welche sehr populär waren, weil sie ohne Führerschein gefahren werden durften. Die Produktion konnte nach dem Weltkrieg für den Heimmarkt rasch wieder aufgenommen werden. Auch in Oesterreich, Italien und Spanien wurden Rollermobile als günstige Alternative in kleinen Stückzahlen gebaut.
Etliche Microcars fanden auch den Weg in die Schweiz oder wurden sogar hier – allerdings ohne Erfolg – in bescheidenen Stückzahlen gebaut. Wenige Exemplare sind erhalten geblieben. Die häufigeren BMW Isetta, Messerschmitt und Goggomobile verschwanden in den 60er-Jahren aus dem Strassenbild oder dienten noch als fahrbare, billige Untersätze für Studenten.

1976 fand ein erstes Microcar-Treffen am Hallwilersee statt. Dieses legte den Grundstein für eine Gruppe von Sammlern und Enthusiasten, welche die überlebenden Fahrzeuge dieser Klasse sammelten und seither liebevoll hegen und pflegen.

_ Definition: 3 oder 4 Räder, kürzer als 3 Meter, weniger als 500ccm Hubraum, Baujahre 1947-1965 (aber Ausnahmen bestätigen diese Regel!)
_ Andere Bezeichnungen für Microcars: Kleinstwagen, Bubblecars, Rollermobile, Zwergenautos, Knutschkugeln, Schneewittchensärge, Menschen in Aspik, etc…“

Die Sonder-Ausstellung im Pantheon Basel wird bis zum 15. Oktober 2023 präsentiert – Öffnungszeiten: Mo-Fr: 10-17.30 h – Sa-So: 10-16.30 h – vgl. auch: https://pantheonbasel.ch/museum/ 

Vortext: Christoph Maisenbacher
Quelle: Pantheon Basel (https://pantheonbasel.ch/ ) mit unserem Dankeschön für die Veröffentlichungs-Erlaubnis an Stephan Musfeld – 13. März 2023
Foto1: © Pantheon Basel – Foto 1-15: © Urs Gautschi / Pantheon Basel

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