Am 1. Oktober 2023 starten wir in unser neues Wirtschaftsjahr – ein Rückblick und ein Ausblick

RE/MAX Premium Trier-Wittlich-Bitburg startet sein viertes Jahr an den neuen Standorten: der Saarstraße 28 in Trier, der Karrstraße 20 in Wittlich und der Petersstraße 34a in Bitburg. Der erste Oktober 2020 war unser Starttag auf eine Reise, welche unseren Aktionsradius über die Grenzen von Rheinland-Pfalz und das Saarland ausdehnte und gleichzeitig Partnerschaften mit RE/MAX Büros in Luxemburg und Belgien eingehen ließ. Ebenso haben wir über den Bundesverband Gebäudemodernisierung (BVGeM) ein wichtiges Tool in unsere Tätigkeit als Immobilienmakler integriert.

Die Dinge ändern sich auf dem Immobilienmarkt

An keinem Immobilien-Eigentümer wie –Interessenten sind die politischen Diskussionen um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) wirkungslos vorbei gegangen. Und genauso die außenpolitischen Entscheidungen in Sachen Waffenlieferungen in die Ukraine. – Von meiner Seite erinnere ich mich noch gut an ein Hoch zum Jahresbeginn bei der Immobilien-Nachfrage, das abrupt mit der Entscheidung für die deutschen Panzerlieferungen am 25. Januar 2023 beendet war. Gefolgt von der Diskussion über die Gas- und Ölheizungen und dem Verbot vor oder nach der Sommerpause.

Doch alle Krisen sind in den Köpfen irgendwann zu Ende. Und zwar dann, wenn wir erkennen, dass wir – mit oder ohne Krisen – WEITERLEBEN. Dies können wir Immobilienmakler anhand der Nachfragen gut feststellen. Denn der Lebensmut und die Entscheidung für eine Zukunft (vor allem, wenn Kinder mit im Boot sind) zeigen sich in der Anzahl der gebuchten Besichtigungen. (Das ist zumindest meine Erfahrung).

Welche Immobilien sind aktuell gefragte Immobilien

Zunächst steht ein großer Konflikt im Raum. Wir nennen diesen gerne den Konflikt der Nicht-Wissenden. Oder besser gesagt. Den Konflikt all derjenigen, die vor mehr als einem Jahr das letzte Mal die Informationen zum Thema „Immobilienwert“ gespeichert haben. Die sich – mit Recht, da die Informationen danach nicht mehr aktualisiert wurden – darauf berufen, dass heute ihr Haus oder ihre Wohnung „doch noch mehr wert sein muss“ (!).

Und hier müssen wir Immobilienmakler leider die schlechte Nachricht übermitteln: das Haus hat an Wert verloren. – Wir sagen nicht, dass es wertlos geworden ist. Doch je nach Lage und Modernisierungszustand sprechen wir von 10 bis 30 Prozent weniger im Wert als vor eineinhalb Jahren. (Immer unter der Prämisse, dass ein Haus oder eine Wohnung verkauft werden soll!)

Ebenso hat das Verfünffachen der Materialpreise Auswirkungen.

Wenn Sie die Pressemeldungen der letzten Wochen verfolgt haben, so sind wir in Sachen Wohnungsbau bei fünfzig Prozent unter dem „Idealwert“. Auch die Anzahl der Neubauten von Einfamilienhäusern hat sich in erschreckender Form reduziert. Die enorm gestiegenen Materialkosten sind dafür der eindeutige Grund.
Das hat einerseits dem Gebraucht-Immobilienmarkt einen Schub gegeben, doch immer unter dem Motto: welchen Aufwand muss ich tätigen, um eine Immobilie für mich herzurichten. (Ich unterlasse hier bewusst die Formulierung „für mich zu modernisieren“).

Eindeutig im Vorteil sind dabei Immobilienkäufer, die vom Handwerk her kommen. Sie können einen Großteil der Umbaumaßnahmen selbst anpacken. Und wenn die Familie dann noch die Gewerke „mitbringt“, die fehlen, ist der Hauskauf-Traum eigentlich keine Hürde mehr. Doch: dann, wenn die Eigentümer keine Flexibilität in Sachen „Anpassung“ auf ein zeitgemäßes Preisniveau vornehmen wollen.

Dann beginnt die Überzeugungsarbeit der Immobilienmakler

Ob wir überzeugen hängt davon ab, wie die Hauseigentümer die aktuelle Marktsituation akzeptieren. Schwer wird es für Immobilien, welche vor zwei Jahren gekauft wurden und „zumindest“ zu dem damaligen Preis verkauft werden sollen. Schwer wird es auch für Immobilien, welche aus den 50er, 60e oder 70er Jahren stammen und an denen nur sehr wenig modernisiert wurde. – Nicht zu verwechseln mit „Instandhaltung“. Denn eine Instandhaltung ist de facto keine Wertsteigerung. Sie bewahrt vor dem Verfall, um hier ein krasses Wort zu benutzen. Dass eine Fassade frisch gestrichen ist erhöht allerdings den Wert einer Immobilie nicht. Viel eher kann man sagen, dass der Wertverlust, welcher mit jedem Jahr eines Immobilienlebens ein Prozent beträgt, NUR aufgehalten wurde. Im nächsten Jahr geht es weiter…

Direkt beziehbar ist Top

Dass Immobilien weiter verkauft werden – ob aus Altersgründen, aus beruflichen Gründen, aus Auswanderungsgründen, aus Erbschaftsgründen, aus Scheidungsgründen – ist nicht abzustreiten. Dass sich Immobilien, die unmittelbar bezogen werden können LEICHTER verkaufen, dass diese klar gefragter sind und mit wenig Verhandlungsabstrichen zum Notar gehen, versteht sich von selbst. Doch sind diese entweder sichtbar modernisiert oder eben vom Datum der Fertigstellung her nicht älter als 20 Jahre.

Unser Blick in die Glaskugel

Das Foto zu diesem Text entstand heute Morgen im Sirzenicher Wald. Denn es stimmt. Aktuell lassen sich keine Vorhersagen machen, wie sich der Immobilienmarkt entwickeln wird. Dass die Zinsen weiter steigen werden in Sachen Baudarlehen, muss nicht erraten werden. Dass die Immobilienpreise sich nicht mehr viel nach unten bewegen – außer für „Ausschussware“ – ist genauso sicher. Denn die Quantität der verfügbaren Häuser in guter Qualität wird zwar konstant bleiben, doch sich in keinem Fall erhöhen. Und da ein Neubau rein finanziell sehr schwierig wird – wenn man sich nicht für ein Fertighaus entscheidet – dann bleibt eben doch nur die gebrauchte Immobilie, welche mit leichten Veränderungen zu einer eigenen werden kann.

Wir freuen uns, Ihnen auch weiterhin interessante Immobilien anbieten zu können. Und natürlich bewegen diese sich auch weiterhin in der Spanne zwischen „Fast-Neubau“ und „Einladung zur Generalsanierung“…

Text: Christoph Maisenbacher – 1. Oktober 2023
Foto: © Trierer Umschau