Spinnen-Netze oder -Fäden sind Brandbeschleuniger? – Glauben Sie nicht? – Dann lesen Sie einfach folgenden Fall:
„Im Oktober 2009, gegen 09.20 Uhr brach im Stall des Landwirtes Hubert L. in H., Bezirk D., ein Brand aus, der das gesamte Wirtschaftsgebäude vernichtete. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen auf das angrenzende Wohnhaus erfolgreich verhindern. Der Besitzer erlitt durch das Geschehen eine leichte Rauchgasvergiftung.
Die Brandursachenermittlung des Landeskriminalamtes Steiermark in Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizeiinspektion und der Landesstelle für Brandverhütung Steiermark unter Anwendung des Eliminationsverfahrens92 ergab, dass der 50jährige Landwirt in den Stallungen Desinfektions- und Reinigungsarbeiten durchführte. Zur Entfernung von Spinneweben (Spinnennetzen) verwendete er eine Lötlampe. Durch die Flammen wurden Staubablagerungen entzündet und diese griffen auf das gelagerte Heu über. Durch den Brand entstand ein Schaden von mehreren hunderttausend Euro. „(1)
Ein Thema „Ausbildung zum Brandschutzhelfer“ haben wir RE/MAX Premium Trier-Wittlich-Bitburg Immobilienmakler im Sinne einer professionellen Kundenberatung als Pflichtprogramm alle fünf Jahre in unserem Kalender stehen.
Der im DRK Bildungswerk Bitburg aktive Brandschutzmanager Heiner Weides hatte einen passenden Termin anzubieten. Und ich erinnere mich: nach meiner letzten bzw. ersten Ausbildung wurden alle Mehrfachsteckdosen à la „schnell gekauft“ durch qualitativ hochwertige, mit Schalter und Überspannungsschutz ausgestattete, ausgetauscht.
Wussten Sie, dass bei Hausbränden das Einatmen von Rauch die allergrößte Gefahr darstellt. „Drei Atemzüge können zum Tod führen“, erklärte Heiner Weides. „Es kommt dabei auf die Verrauchung an. Wenn wirklich kein Sauerstoff mehr vorhanden ist, ist Kohlenmonoxid 300 Mal schneller in der Blutbahn als der Sauerstoff.“
Und wussten Sie, dass Spinnweben Brandbeschleuniger sind? (vgl. unsere Überschrift und der oben notierte Fall). – Wenn ich als Immobilienmakler Holzscheunen besuche, fällt mir diese Information seitdem immer ein.
Gefahrenquellen sind überall
Für einen Brand bedarf es vier Voraussetzungen: Sauerstoff (wo ist der nicht) in Kombination mit einem Brennstoff ergeben ein zündfähiges Gemisch, das über eine Zündquelle zum Brand wird.
Bei mir nicht?
Die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe (BGN) hat eine klare Information publiziert (vgl. https://www.bgn-branchenwissen.de/daten/asi/a9_30/1.htm):
„Die Auswertung von Brandereignissen zeigt, dass die Ursache häufig in einem Defekt eines Kleingerätes wie Wasserkocher oder Kaffeemaschine zu finden ist. Nimmt man die verschiedenen Brandursachenstatistiken genauer unter die Lupe, weichen diese zwar etwas voneinander ab, es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass „Elektrizität“ die Ursache für jeden dritten Brand ist. Jeder fünfte Brand wird durch „menschliches Fehlverhalten“ und jeder zehnte Brand durch „Überhitzung“ ausgelöst. Ebenso hoch ist übrigens das Risiko, dass jemand Feuer legt. Speziell für Küchen haben die Feuerversicherer festgestellt, dass hier jeder vierte Küchenbrand durch eine Fritteuse ausgelöst wird.
_ es werden ca. 200.000 Brände pro Jahr verzeichnet.
_ Es brennt in Deutschland also ca. 23-mal pro Stunde (!).
_ Dabei stirbt, statistisch betrachtet, jeden Tag ein Mensch an einem Brand oder an dessen Folgen.
_ Jeden Tag verletzen sich ca. 17 Menschen bei Bränden so stark, dass sie Folgeschäden davontragen.“
Da kann ich mich nur freuen, wenn es mich nicht betrifft. – Denn wenn es 23 Mal pro Stunde brennt, dann hat es am Anfang und am Ende dieses Textes zwei Mal in Deutschland gebrannt!
Achtung Dreierstecker
Zwischen 2010 und 2022 haben sich die durch Elektrizität ausgelösten Brände verdreifacht. – Da wird man hellhörig, denn Steckdosen hat jeder von uns sicherlich niemals genug. Haben wir allerdings auch die Voraussetzunge für so viel Strombedarf? Begleitet man mit einem Taschenrechner die Belegung einer Steckdosenleiste, welche nicht den Wert von 3.500 Watt überschreiten darf? – Bin ich mir bewusst, dass ein Toaster 1.600 Watt, eine Kaffeemaschine 1.000 Watt und ein Wasserkocher 1.700 Watt beansprucht. – Alle drei zusammen sind bei gut 4.000 Watt. Damit kann es heiß werden (was sich am Stecker zeigt) und eine Überhitzung kann schnell zu einem Brand führen.
Weihnachten steht vor der Tür – oder Geburtstagskerzen das ganze Jahr
So eine Kerze hat es in sich. An der Spitze und der Seite der Flamme erreicht diese eine Temperatur von bis zu 1.400 Grad Celsius. – Hätten Sie gedacht, dass wir hier den Schmelzpunkt von Stahl oder Glas erreichen. Mit diesem Wissen verlangt Kerzenromantik nach einem Feuerlöscher.
Wer die Sendung „Brisant“ gesehen hatte, wusste, dass Akkus, die keinen Überladungs-Schutz haben oder mit einem Produktionsfehler versehen sind, zu einer explosiven Feuergefahr werden können (vgl. https://www.mdr.de/brisant/ratgeber/lithium-ionen-akku-brand-104.html ): Ob E-Zigaretten, Kopfhörer, 3-D-Brillen, Laptops, Babyphones, Handys, Solarleuchten, E-Bike oder E-Autos. Lithium-Ionen-Akkus sollten beim Laden nicht unbeaufsichtigt bleiben, denn hier entsteht ein Objekt-Brand, der nicht unmittelbar und wenn, dann auch nur mit Wasser gelöscht werden kann. Und das Objekt muss – um sicher ein Wiederaufflammen zu vermeiden – in Wasser getaucht werden.
„E-Auto-Ladestationen in Parkhäusern, Tiefgaragen oder privaten Garagen würde ich alle als Brandschutz-technischen Gründen untersagen. Genauso E-Bike Ladeplätze in Hotel-Kellern oder privaten Kellern. Das Risiko ist hier viel zu groß“, meint Heiner Weides. Vor allem läuft das Laden zumeist unbeaufsichtigt ab. Und wenn so ein Akku gefallen oder beschädigt ist, wird er zu einer Explosionsgefahr mit fatalen Folgen.
Vorbildlich sind Treppenhäuser, die leer sind und damit für jeden Bewohner eines Hauses die Sicherheit geben: hier kann ich ohne mögliche Brandbeschleuniger (Holz, Stoffe, Schuhe sind nun einmal leicht entzündliche Materialien) oder Hindernisse bei Brand das Haus verlassen und die Rettungskräfte können ungehindert das Haus betreten. Doch wie viele Treppenhäuser kennen sie, die wirklich leer sind.
Als Immobilienmakler durfte ich ein Zweifamilienhaus besichtigen, in welchem der Mieter im Zwischenstock einen 80 cm tiefen und zwei Meter breiten Schrank aufgestellt hatte. „Ich will hier keinen Ärger provozieren“, erklärte mir der Vermieter als Reaktion auf mein Erstaunen. „Schön für den über dem Zwischenstock-Besetzer wohnenden Mieter“, dachte ich mir. Wenn es hier brennt, dann kommt er nicht weit.
Und die Brandschutztüren.
Sehr interessant ist es, wenn man in öffentlichen Gebäuden unterwegs ist: aufgekeilte Brandschutztüren… – diese lassen ganz bestimmt keinen Rauch durch. „Es brennt ja nicht bei uns“, heißt es auf Anfrage.
Das Verkeilen einer Bransschutztür ist eine Straftat, erfuhren wir bei der Ausbildung zum Brandschutzhelfer.
Das Strafgesetzbuch (StGB) notiert unter Paragraph 145 Absatz 2:
„Wer absichtlich oder wissentlich
1. die zur Verhütung von Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr dienenden Warn- oder Verbotszeichen beseitigt, unkenntlich macht oder in ihrem Sinn entstellt oder
2. die zur Verhütung von Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr dienenden Schutzvorrichtungen oder die zur Hilfeleistung bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr bestimmten Rettungsgeräte oder anderen Sachen beseitigt, verändert oder unbrauchbar macht,
wird mit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft,“
Von meiner Seite habe ich ganz bewusst den § 145 2.1 mit zitiert. Denn ein wesentlicher Punkt der Ausbildung zum Brandschutzhelfer ist das Lesen der in Gebäuden angebrachten Beschilderung. Es gibt eben nicht nur einen Weg um ein Gebäude zu verlassen. Es gibt zum Beispiel Notausstiege (Fenster) mit oder ohne Fluchtleitern. Die in Brandsituationen wichtige Alternativen darstellen können.
Als Brandschutzhelfer bin ich sicherlich in Brandsituationen insoweit vorbereitet, dass ich nicht übertrieben oder falsch reagiere, sondern helfen kann, ohne mich selbst in Gefahr zu bringen.
Als Immobilienmakler gehe ich mit dem Wissen des Brandschutzhelfers auch mal beratend durch ein Haus, wenn dies gewünscht wird. – Augenscheinliches und mit Gefahr Verbundenes wird allerdings von mir direkt an- und ausgesprochen.
Text: Christoph Maisenbacher – nach der Ausbildung zum Brandschutzhelfer durch den Brandschutzmanager Heiner Weides – 19. November 2023
Foto: © Trierer Umschau
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